13. Großer Gebetstag um die Seligsprechung der Dienerin Gottes Therese Neumann
Würde gerne alle nach Konnersreuth einladen“
Konnersreuth. (jr) „Ich bin stark beeindruckt über alles, was ich hier erlebt habe. Seien sie froh, dass sie in Bayern leben“, sagte Weihbischof Dr., Reinhard Hauke auf Nachfrage der Oberpfalzmedien. Im kurzen Gespräch betonte er, dass er zum ersten Mal in Konnersreuth war. In seiner Predigt machte der Gast aus Erfurt deutlich, „gerne würde ich die Menschen aus dem Osten hierher nach Konnersreuth einladen, um zu erleben, wie ihre Zeitgenossen hier bemüht sind, das Leben einer Diener Gottes, Therese Neumann, zu bedenken und zu würdigen. Sie ist uns ein Vorbild für die Menschen geworden. Dafür gibt es nach unserer Sichtweise die Krone des ewigen Lebens. Das ist mehr wert als alles Gold und alle Ehrungen dieser Welt“.
Begonnen hatte der Festtag mit einem kurzen Empfang im Pfarrhof, wo sich der Erfurter Weihbischof auch in das Goldene Buch der Marktgemeinde eintrug. Bürgermeister Max Bindl hatte dem Gast zunächst die Marktgemeinde vorgestellt. Derweil zogen die Konnersreuther Vereine, angeführt von der Konnersreuther Blaskapelle, vom Therese-Neumann-Platz zum Pfarrhof, wo die Geistlichkeit abgeholt wurde, ehe es zur benachbarten Pfarrkirche ging. „Herzlich willkommen und ein Grüß Gott“, sagte Pfarrseelsorger Pater Benedikt allen Gläubigern und Pilgern, die sich aus nah und weit entfernt nach Konnersreuth aufgemacht hatten. Unter den Pilgern auch eine dreißigköpfige Gruppe aus den Niederlanden, die siet Jahrzehnten nach Konnersreuth kommen. Unter den Gästen auch Bürgermeister Max Bindl mit Markträten, MdL Tobias Reiß, sowie Äbtissin Laetitia Fech vom Kloster Waldsassen. „Wie beten heute am 55. Todestag unserer Resl um ihre baldige Seligsprechung“, sagte Pater Benedikt. Unter den zwölf Geistlichen auch Monsignore Georg Schwager, Prodekan Martin Besold, Professor Dr. Wolfgang Vogl und viele Geistliche aus der Region. Musikalisch wurde der Gottesdienst in herausragender Weise von der Chorgemeinschaft Konnersreuth, Mitterteich und Leonberg, Leitung Matthias Schraml, umrahmt.
„Für viele Menschen im Osten Deutschlands und damit auch im Bistum Erfurt ist der Glaube zu anstrengend. Sie haben es nicht gelernt, Christen zu sein. Sich mit Glaubensfragen zu beschäftigen, ist für diese Menschen eine zu große Herausforderung“, sagte der Weihbischof, gleich zu Beginn seiner Predigt. Weiter sagte er, „für mich ist jeder Mensch, der an Gott glauben kann, ein Wunder. Daran zu glauben, dass es mehr gibt als diese Welt mit all ihrer Schönheit ist eine Besonderheit, deren Wert wir Christen nicht hoch genug einschätzen können“. Dr. Hauke sagte weiter, „über siebzig Prozent der Bevölkerung im Osten Deutschlands wundern sich über das, wofür bis heute Christen ihr Leben einsetzen, ja sogar in den Tod gehen“. Er freue sich, dass heute Wallfahrten zu besonderen Orten wieder mehr Zuspruch erfahren. Danach ging der Gast auf die Konnersreuther Resl ein. „Therese Neumann liebte die Feier der Eucharistie, die heilige Messe. Das eucharistische Brot war für sie Nahrung für Leib und Seele. Ihre Verbundenheit mit dem Leib Christi und seinen Wunden war Kreuz und Auszeichnung zugleich. Sie durfte tiefe Erfahrungen machen, die ihr Christus schenkte, um sie innerlich zu Größe und Freude zu führen“. Weihbischof Dr. Hauke wusste, dass viele Wissenschaftler zu Lebzeiten der Resl und auch danach ihr Leben erklären versuchten. Manche sind dabei beim Erforschen zu neuem Glauben gekommen. „Es ist klar, die göttliche Kraft hat bei dieser einfachen Bäuerin gewirkt. Christus hat sich durch sie offenbart. Ich bin dankbar, dass sich Jesus Christus bis heute Menschen aussucht, die er durch die besondere Gnade und Gaben zu Christusträgern macht“. Der Weihbischof zeigte sich überzeugt, dass hinter dem Kreuz und dem Tod die Sonne der Gerechtigkeit steht. Nur dadurch war es möglich, dass Therese Neumann von 1918 bis zu ihrem Tod 1962 Krankheit und Gebrechen ertragen konnte. „Wenn sich hier so große Kraft gezeigt hat, wie kann dann jemand sagen, dass es das nicht gibt oder auf andere Weise die Tapferkeit möglich gemacht wurde. Der Glaubende sieht hinter all diesen Dingen doch die gütige Hand Gottes“. Zum Schluss seiner Predigt sagte der Weihbischof, „das Heil Gottes ist ihnen hier in Konnersreuth so nahe wie selten gekommen“. Den Wunsch nach der baldigen Seligsprechung der Resl nannte er verständlich. „Es ist aber schon eine große Kostbarkeit, von ihrem Leben zu wissen und sich sagen zu können, sie hat an diesem Ort gelebt und die gleichen Berge und Täler gesehen wie wir auch. Sie ist eine von uns. Ihr Fürsprache soll uns helfen, dass auch wir zur Vollendung gelangen, wie wir es von Therese Neumann hoffen und glauben“.
Nach dem feierlichen Pontifikalamt bewegte sich eine lange Lichterprozession zum Reslgrab, wo um eine baldige Seligsprechung gebetet wurde. Abschließender Höhepunkt der Rückmarsch zum Therese-Neumann-Platz, wo die beeindruckende Feier am Theresienbrunnen mit dem „Engel des Herrn...“, gesungen auf bayerisch, wieder einmal eindrucksvoll endete.